Endlich hat es wieder geklappt. Gesund und ohne Schmerzen fand ich mich am letzten Samstag Nachmittag in Remich am Start zum diesjährigen Halb-Ironman in Luxembourg. Diesen Wettkampf habe ich sowieso immer noch in guter Erinnerung, nach meinem überlegenen Kategoriensieg im Jahr 2013. Meine damalige Schlusszeit von 4 Std. 40 Min. setzte ich mir als Wunschziel (best case scenario) für dieses Jahr obwohl ich ehrlicherweise selber nicht ganz daran glauben konnte, dieses dann auch zu verwirklichen. Um 13:20 ging es also los mit dem Schwimmen in der Mosel. In einer für mich tollen Schlusszeit von 29:51 absolvierte ich den Schwimmsplit. Ehrlich gesagt, war ich selber ein wenig überrascht als ich auf die Uhr schaute und feststellte, dass erst 30 min. Wettkampfzeit vergangen waren. Na gut und nun weiter so.Wie immer ein guter und schneller Wechsel in der Transition Zone und schon ging es in vollem Garacho mit dem Rad der Mosel entlang auf die ersten ca. 35 flachen Kilometer. Da die 50+ Katergorie die erste Männerkategorie nach den Pros und all den Frauen war hatte ich fast freie Bahn und so konnte ich so richtig volle Pulle auf die Pedalen drücken. Ja, natürlich hatte es zeitweise starken Gegenwind, aber wenn die Form stimmt, ist dies alles halb so schlimm. Nach dem Einrollen über 35km ging es dann ins hügelige Hinterland/Weingebiet. Und siehe da, der Druck auf den Pedalen stimmte. 02:35:09 für die 90km, ich war zufrieden. Aber trotz der guten Leistung beim Schwimmen und auf dem Rad fand ich mich überraschenderweise "nur auf Platz 5" in meiner Kategorie. Das Level bei uns "alten Säcken" wird immer brutaler. Nun hiess es einen starken, schnellen Halb - Marathon zu absolvieren. 4 Runden auf einer flachen, schnellen Strecke. Ich liebe es, wenn wir Runden laufen müssen, man kommt immer wieder im Ziel vorbei und wird durch das viele Zurufen der Leute am Strassenrand so richtig über die Strecke gepuscht. Gleich am Anfang überholte ich einen Holländer der mich auf dem Rad hat stehen lassen, danach kämpfte ich 3 Runden lang mit einem Franzosen, der mich eine Zeitlang distanzieren konnte, dann aber auf den letzen 2 Runden eine kleine Krise hatte (good for me) und so konnte ich ihn distanzieren. Bereits nach 2 Runden hatte mich Joachim (ein extrem starker Läufer) überholt und bei mir ging es nun Mann um Mann mit einem Deutschen, (dem letztjährigen Sieger) um den letzten Podestplatz. Beim allerletzten Wendepunkt hatte er seinen Rückstand auf mich fast komplett wettgemacht und nun musste ich wirklich an die Reserven. Keinen Stopp mehr bei der Verpflegungsstation, kein Zurückschauen einfach vollgas auf die letzten 2,5km. Kurz vor dem Ziel, auf dem erlösenden roten Teppich schaute ich noch einmal kurz zurück und siehe da, mein Gegner kam wie von einer Tarantel gestochen dahergesprintet. Also musste auch ich noch kurz den Turbo zünden und es gelang mir 6 Sekunden ins Ziel zu retten. Ein wunderbarer Wettkampf fand somit einen würdigen Abschluss. So macht es wieder Spass. Und ja, ich habe es immer noch drauf.