Mittwoch, 12. September 2012

70.3 World Championships Las Vegas

Was als eigentlicher Höhepunkt der Saison 2012 geplant war wurde zum kleinen Drama mit dem erstmaligen Ende eines Wettkampfes im Medical Tent. Aber nun der Reihe nach. Vorgänging der Reise in die Wüste von Las Vegas plante ich einen Start beim olympischen Wettkampf von Uster. Beim Aufstehen am Sonntag morgen dem 26.08.2012 machten mir sehr starke Rückenschmerzen gleich einen Strich durch die Rechnung. OK ich liess den Start in Uster sausen und dachte mir, etwas Ruhe und danach 2 Massagen bei Kurt würden mich wieder fit machen. Aber es kam noch schlimmer. Nachdem ich eine ganze Woche lang nicht aufrecht laufen konnte meldete ich mich kurzfristig beim Chiropraktiker an. Doch auch diese Behandlungen führten zu keiner Verbesserung. Wieder ein Wochenende vorbei und auch an einen Start in Locarno war nicht zu denken. Nun verblieben noch 3 Tage bis zum Abflug nach Las Vegas. Am Montag dann ins Radiologiezentrum zum MRI wo man eine Diskushernie mit Entzündung diagnostizierte. Ach Du Sch.....e und was jetzt. Zusammen mit dem Röntgenarzt und dem Chiro entschloss man sich für eine Infiltration in die Entzündung damit ich wenigstens die 14 Stunden Flug nach Las Vegas durchstehen konnte und danach hatte ich ja noch ein paar Tage Zeit bis zum Wettkampf am Sonntag, den 9.9.2012. Die Spritze wirkte und langsam aber sicher kam auch die Motivation wieder zurück wenn da nur nicht diese Affenhitze (jeden Tag über 40 C) wäre. Aber was solls damit würden ja alle zu kämpfen haben. Und so war es dann auch, am letzten Sonntag. Keine Wolke, kein Schatten in Sicht wo immer man auch hinschaute. Nun zum Wettkampf. Das Schwimmen, ohne Neopren ein wahrer Kampf für mich, dementsprechend auch die Schwimmzeit, danach die 90 Kilometer hinein in die Wüste von Vegas und zurück nach Henderson, in die Wechselzone fürs Laufen. Bereits auf den letzten 10 Radkilometer, immer leicht ansteigend, merkte ich, dass mir langsam aber sicher die Puste ausging. Dann fing das Drama erst richtig an, bei KM 5 zum ersten Mal Laufen, bei KM 7 wartete Niki auf mich und da wollte ich in Gedanken bereits aufgeben. Da wurde mir aber bewusst dass dies nun wirklich keine Option war, nach all dem was in den letzten 2 Wochen vor dem Wettkampf abgelaufen ist und so kämpfte ich mich weiter. Laufen, torkeln, joggen am Ort, es war die reine Hölle. Bei jeder Verpflegungsstelle schüttete ich in mich hinein, was immer man mir entgegenreichte. Und o Wunder irgendwie schaffte ich es bis ins Ziel und danach dann auch noch ins Sanitätszelt. 10 Wettkämpfe hatte ich bereits absolviert, in dieser Saison 2012, alle mehr oder weniger erfolgreich und bereits hunderte von Wettkämpfen in all den Jahren zuvor, aber so etwas habe ich  nun wirklich noch nie durchgemacht. Vielleicht hatte ich einfach auch ein wenig Glück in all diesen Jahren auf jeden Fall weiss ich heute, was es heisst ein Finisher zu sein und so freue ich mich über die Finisher Medaille genauso sehr wie über all die vielen Podestplätze. Nun ist die Saison vorbei und die Niki und ich geniessen ein paar wundervolle Tage auf Hawaii. Aloha

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Brave fighter! Einer, der wegen Verletzungspech trotz sehr guten Trainingswerten den Berlin Marathon streichen muss, bzw. evtl. noch als Pace maker für die Tochter zu gebrauchen ist.